Mit der bundesweiten Aktion „Kein Platz, kein Halt? Parkplatzmangel als Verkehrsrisiko!“ macht der Auto Club Europa (ACE) einer Pressemitteilung zufolge auf ein drängendes Problem aufmerksam: den gravierenden Mangel an Lkw-Stellplätzen entlang der deutschen Autobahnen. Um das Ausmaß dieser Engpässe zu erfassen und die daraus resultierenden Gefahren für die Verkehrssicherheit sichtbar zu machen, waren dieser Tage die Ehrenamtlichen des ACE-Kreises Ostwürttemberg abends im Einsatz. Ihr Anliegen: auf die teils prekären Zustände entlang der A7 hinzuweisen.
So dokumentierten sie die Situation auf den Rastplätzen Härtsfeld und Heidenheimer Kohlplatten. Laut der Angaben der Autobahn GmbH sind auf dem Rastplatz Härtsfeld in Fahrtrichtung Würzburg 25 Lkw-Stellplätze vorgesehen und entsprechend markiert. Vor Ort zählten die Ehrenamtlichen jedoch 38 abgestellte Lkw – eine deutliche Überbelegung. Davon standen 14 Fahrzeuge falsch: Ein Lkw war auf den Pkw-Stellplätzen abgestellt, drei blockierten der Mitteilung zufolge die Einfahrtspur des Rastplatzes und wurden daher als verkehrsgefährdend eingestuft. Insgesamt ergibt sich damit laut ACE eine Überbelegung von 152 Prozent auf der Anlage.
Extreme Überbelegung und Verkehrsgefährdung
Auf der gegenüberliegenden Rastanlage Heidenheimer Kohlplatten in Fahrtrichtung Ulm zählten die ACE-Mitglieder insgesamt 50 abgestellte Lkw, obwohl laut Angaben der Autobahn GmbH lediglich 24 Stellplätze vorgesehen sind. Besonders auffällig war dabei, dass drei Lkw Pkw-Parkplätze blockierten. Drei weitere standen direkt in der Einfahrtsspur der Rastanlage – ein klarer Fall von akuter Verkehrsgefährdung. Insgesamt ergab sich eine Belegung von 208 Prozent.
Diese Zahlen verdeutlichen dem ACE zufolge den dringenden Handlungsbedarf für den Ausbau von Lkw-Stellplätzen entlang der Autobahnen. Der Mangel an Lkw-Stellplätzen zwinge Fahrer dazu, ihre Fahrzeuge in Bereichen abzustellen, die weder geeignet noch sicher sind. Dies führe unweigerlich zu gefährlichen Situationen, erhöhe das Unfallrisiko und belaste das gesamte Verkehrssystem unnötig. „Der gravierende Mangel ist längst kein Randthema mehr, sondern ein ernstzunehmendes Problem – sowohl für Lkw- als auch für Pkw-Fahrende. Die größte Gefahr besteht insbesondere bei der Einfahrt auf überfüllte Rastanlagen“, so Michael Kolb, Kreisvorsitzender des ACE in Ostwürttemberg.